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Attraktivität des Arbeitgebers – Langzeitprojekt mit Erfolg!

Aus zusammengeführten Erfahrungen der handwerklichen Praxis können einige Erkenntnisse abgeleitet werden, die zur Steigerung der Attraktivität des eigenen Betriebs von Relevanz sind. Es ist bekannt, welche Faktoren die Arbeitgeberattraktivität ausmachen. Doch was kannst du mit deinem Betrieb bei der Umsetzung beachten? Dieser Beitrag liefert einige Punkte.

In Teil 1 dieser Serie wurde die grundlegende Haltung im Betrieb beschrieben, wenn man die Attraktivität als Arbeitgeber steigern möchte. In diesem Teil 2 wird beschrieben, was du konkret tun kannst.

Quelle: itb – Institut für Betriebsführung im DHI e. V.

Strategie vor Aktionismus

Auch die kleinen Dinge führen zum Erfolg

Es müssen keine teuren und großangelegten Aktionen sein. Aus der Forschung ist bekannt, dass oft kleine Dinge im Betriebsalltag, die nicht viel kosten, die größte Wirkung entfalten:
Regelmäßige Feste, zu denen die Beschäftigten ihre Familien mitbringen und z. B. den Kindern der Arbeitsplatz gezeigt werden kann. Ein anderes Beispiel ist ein individueller „Karriereplan“ für alle Beschäftigten – abgestimmt auf Interessen und Wünsche. Besonders wirksam ist auch eine wertschätzende Führung oder regelmäßiges Feedback.
Was auch immer im Betrieb umgesetzt werden soll: Es sollte ein Plan und ein „größeres Ganzes“ dahinterstehen und nicht aus einer Laune heraus angegangen werden. Um herauszufinden, was zum Betrieb passt, kannst du dir folgende Fragen stellen:

1. „Wofür wollt ihr stehen? Was für ein Betrieb würdet ihr gerne sein?“
2. „Was sind eure Stärken als Betrieb und was macht euch in der Region/Branche besonders?“
3. „Welche Maßnahmen bzw. Aktivitäten gab es bereits, die gut angekommen sind?“
4. „Welchen Nutzen bzw. welche Vorteile bietest du deinen Beschäftigen?“
5. „Auf was bist du besonders stolz, wenn du Bewerbungsgespräche führst?“

Jedes Unternehmen kommt bei der Beantwortung auf andere Ergebnisse – was gut ist, denn da jedes Unternehmen einzigartig ist, gibt es auch kein Patentrezept zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität. Mit anderen Worten: Im Betrieb selbst liegt die Antwort auf die Frage, was zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität unternommen werden kann.

Keine Zusatzaufgabe

sondern ein wichtiger Bestandteil der Betriebsführung

Es wäre ein Fehler, die Steigerung der eigenen Arbeitgeberattraktivität als Zusatzaufgabe anzusehen, die „on top“ erledigt werden muss. Vielmehr gelten zwei Dinge:

  1. Die Arbeitgeberattraktivität gehört zur Fachkräftesicherung und ist ein wichtiges Ziel, nicht zuletzt zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit.
  2. Vieles, was im Zuge der Steigerung der Arbeitgeberattraktivität entsteht, erleichtert darüber hinaus die alltägliche Arbeit. Verantwortlichkeiten sowie Aufgaben werden klar geregelt und eine verbesserte Kommunikation oder wertschätzendere Führung kann realisiert werden. Arbeitgeberattraktivität bringt den Betrieb als Ganzes voran.

Nicht übereinander, sondern miteinander sprechen

Zentraler Erfolgsfaktor: Die Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wenn nämlich nicht „von oben“ beschlossen wird, welche Maßnahmen durchgeführt werden, sondern ALLE einbezogen werden, dann können diese auch Wirkung erzielen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wertvolle Einblicke und Erfahrungen, die bei der Entwicklung ganzheitlicher Lösungen berücksichtigt werden sollten. Oft kommen erst im Austausch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ideen, Vorschläge und Perspektiven, die zu innovativen und kreativen Lösungen führen können.

Ein Blick auf die Handwerksbetriebe in den Best Practices macht klar: die Kommunikation ist ein Schlüsselfaktor für die Arbeitgeberattraktivität. Das kann beispielsweise bedeuten:

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Auswahl an Maßnahmen der Arbeitgeberattraktivität einbeziehen. Die Bedürfnisse und Wünsche aktiv erfragen.

>> Es lohnt auch der Blick auf die individuelle Situation der Beschäftigten. Hier kann geschaut werden: Wie kann der Betrieb (temporär) unterstützen?

Bei eingeführten Maßnahmen sicherstellen, dass die Aktivitäten ihre Wirkung erzielen und die Beschäftigten den damit verbundenen Nutzen wahrnehmen können.

>> Die Erfahrung in vielen Betrieben zeigt zum Beispiel, dass Maßnahmen durchaus noch weiteren Mehrwert generieren können als ursprünglich angenommen.

Für Transparenz sorgen: Klare Informationen über Sonderleistungen, Vergütung, Karriere und Unternehmensziele bereitstellen.

>> Damit fühlen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Regel durch klare Kommunikation wertgeschätzt und informiert.

Wie geht es weiter?

Einmal attraktiver Arbeitgeber – immer attraktiver Arbeitgeber?! Was Forschung und Praxis hier herausgefunden haben, das folgt in Teil 3 dieser Serie!

Teil 3

Unsere aktuelle Aktion:

Lea & Marta

...zeigen, wie's geht!

Lea und Marta sind zwei Azubis aus der Gen Z und verbringen viel Zeit auf Social-Media-Kanälen. Jeden zweite Woche teilen sie Best-Practice-Beispiele aus dem Handwerk, die sie begeistert haben! Zu ihrer persönlichen Meinung nimmt Anja Cordes vom Institut für Betriebsführung (itb) Stellung und gibt zudem eine wissenschaftlich fundierte Einschätzung.

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