Der Glaserbetrieb von Robin Burmeister läuft gut und es gibt ja auch genug zu tun. Rund 200 Millionen Fenster bundesweit warten auf ihre energetische Sanierung und das am besten nachhaltig, also bei Erhaltung der Holz- oder Kunststoffrahmen. „Gerade das Thema Nachhaltigkeit ist nicht nur mir persönlich wichtig, sondern auch den vielen jungen Menschen, die aktuell ins Berufsleben starten“, sagt Robin Burmeister. Da kann er natürlich in der Zielgruppe punkten. Aber es ist bei weitem nicht der einzige Grund, warum sein Handwerksbetrieb bei der Gewinnung von Azubis so erfolgreich ist.
„Du musst laut sein und auf dich aufmerksam machen“, ergänzt Burmeister. „Es gibt viele Touchpoints an denen du präsent und vor allem authentisch sein muss. Nicht nur bei den Jugendlichen. Auch die Eltern, Großeltern sowie Lehrerinnen und Lehrer sind wichtige Faktoren bei der Berufswahl der Jugendlichen. Das fängt schon im Kleinen an. Alle Kunden werden bei uns konsequent geduzt. Das schafft Nähe zu den Menschen. Freundlichkeit zahlt auf dein Konto ein. Und die Menschen müssen spüren, dass dir das, was du machst, Spaß bereitet. Dass du es gerne tust.“
Natürlich nutzt die Glaserei Manske auch klassische Wege zur Nachwuchswerbung. Man beteiligt sich an Ausbildungsmessen, wo die aktuellen Azubis dann den Schülern Live-Handwerk zum Zuschauen und Mitmachen präsentieren. Und auch das Angebot an Praktikumsplätzen wird gut angenommen. 12 Praktikanten während der Schulferien sprechen dafür, dass man bei der Glaserei Manske gut mit den jungen Menschen umgeht, und dass sich das rumspricht bei Schülerinnen und Schülern wie bei Lehrkräften. „Wir haben aktuell auch ein junges Mädel als Auszubildende, das sich bei uns sehr wohlfühlt, weil einfach das Betriebsklima stimmt“, sagt Burmeister.
„Wir bieten Jugendlichen auch bezahlte Ferienjobs, was sehr gut ankommt. Und kürzlich haben wir uns bei einem Handwerkerprojekt an der Schule beteiligt, wo die Schülerinnen und Schüler zunächst digital Ornamente erstellt haben, um dann mit Sandstrahltechnik Trinkgläser zu veredeln. So hatten sie am Ende etwas selbst Erschaffenes in der Hand und gleichzeitig ein Gespür dafür bekommen, wie auch im Glaserhandwerk Kreativität und Digitalisierung ihren Platz haben.“
Auch beim Einsatz von Augmented Reality zur Nachwuchsgewinnung war Robin Burmeister sofort dabei. „Wir haben in der Schülerzeitung eine ganzseitige AR-Anzeige veröffentlicht mit zwei Azubis von uns, die selbst früher auf dieser Schule waren. In den Videos zeigen sie unseren Betrieb und erzählen von ihrer Ausbildung. Das ist in meinen Augen sehr wichtig: Menschen sprechen Menschen an – und in diesem Fall auf Augenhöhe. Die große Resonanz, die wir und die beiden Azubis auf diese Videos erhalten haben, zeigt mir, dass der Einsatz von Augmented Reality ein guter Weg ist, den wir weiterverfolgen werden“, sagt Robin Burmeister.
Insgesamt ist die Glaserei Manske ein Handwerksbetrieb, in dem sehr modern und digitalisiert gearbeitet wird. Eingefahrene Muster und Strukturen gibt es nicht. Abläufe werden monatlich in sogenannten Mmb-Meetings (Mach mich besser-Meetings) nachbesprochen. Hier gibt es Raum für persönliche Reflektion und Entwicklung, sowie einen Austausch zu Optimierungen der Arbeitsabläufe, Prozesse und Strukturen. Das motiviert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bindet sie aktiv ein und stärkt das Teamgefühl.