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In diesem Beitrag stellen wir weitere Ergebnisse unserer Befragung vor und schauen uns an, welche „Red Flags“ die Schülerinnen und Schüler als besonders alarmierend empfinden. Wir tauchen ein in die Welt der Gen Z. Next Level Handwerk geht mit der Aktion „Lea und Marta fragen nach“ mit der Gen Z direkt ins Gespräch.

INFO

Es wurden zwölf Schülerinnen und Schüler im Alter von 16 bis 25 Jahren im Rahmen der Aktion „Lea und Marta fragen nach“ befragt. Die Interviews fanden persönlich (face-to-face) und auf Basis eines standardisierten Fragebogens statt.
Die Befragung gibt vor allem Handwerksbetrieben, die Nachwuchs- und Fachkräfte aus dieser Altersgruppe rekrutieren wollen, spannende Einblicke in die Wünsche und Prioritäten der jungen Menschen.

Im letzten Blogbeitrag haben wir uns mit den wichtigsten Aspekten beschäftigt, die Arbeitgeber im Handwerk attraktiv machen. Faktoren wie Unternehmenskultur, ein positives Arbeitsumfeld und gute Arbeitsorganisation sowie Weiterentwicklungsmöglichkeiten waren hier auf den obersten Plätzen. Doch was sind eigentlich die Dinge, die genau das Gegenteil bewirken? Welche „Red Flags“ – also Warnzeichen – sehen Schülerinnen und Schüler, wenn es um potenzielle Arbeitgeber geht?

In einer kürzlich durchgeführten Umfrage haben wir genau das herausgefunden. Wir wollten wissen, welche Verhaltensweisen, Strukturen oder Arbeitsbedingungen aus Sicht der jungen Nachwuchskräfte den Unterschied zwischen einem attraktiven Arbeitgeber und einem abschreckenden Beispiel ausmachen. Diese Einblicke sind besonders wertvoll, da sie zeigen, was Betriebe vermeiden sollten, um nicht schon im Bewerbungsprozess abzuschrecken und langfristig Mitarbeitende zu verlieren.

Was sind also die „Red Flags“ für die Schülerinnen und Schüler? Die Ergebnisse zeigen es:

Verhalten

Die meisten „Red Flags“ liegen im Bereich des „Verhaltens“ seitens der Vorgesetzten. Neben Überheblichkeit und fehlendem Zuhören empfinden die jungen Menschen es als besonders abschreckend, wenn Vorgesetzte wenig Empathie zeigen oder ausschließlich die Leistung in den Vordergrund stellen. Zwischenmenschliche Aspekte, wie Wertschätzung, ein respektvoller Umgang und das Schaffen eines unterstützenden Arbeitsumfelds, werden hier oft vernachlässigt, was sich direkt auf die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden auswirkt.

Arbeitsbedingungen

Neben Verhaltensweisen gelten auch die „Arbeitsbedingungen“ als „Red Flags“ für die Befragten, z. B. wenn Mitarbeitende ausgenutzt werden oder in der Ausbildung nicht darauf geachtet wird, Kompetenzen und Wissen zu vermitteln sondern ausschließlich Hilfstätigkeiten auf dem Programm stehen.

Strukturen

Unter dem Punkt „Strukturen“, also Rahmenbedingungen des Betriebs auf struktureller Ebene, wird nur der Aspekt einer verpflichtenden formellen Kleidung (im Sinne von „Anzug und Krawatte“) angeführt. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, dass vom Arbeitgeber gestellte Arbeitskleidung durchaus als Benefit gesehen wird und als Kriterium für Arbeitgeberattraktivität.

Arbeitgeber, die die genannten „Red Flags“ aufweisen, riskieren sowohl im Bewerbungsprozess als auch langfristig in der Mitarbeiterbindung negativ aufzufallen.

Abbildung: Red Flags bzw. Warnzeichen bei einem Arbeitgeber aus Sicht der befragten Schülerinnen und Schüler

Was hat es zu bedeuten, wenn das persönliche Verhalten der Führungskräfte in den Betrieben besonders kritisch gesehen wird?

Persönliches Verhalten trägt maßgeblich zur Arbeitsatmosphäre bei. Das passt zur Wichtigkeit der Aspekte „Positive Unternehmenskultur“ und „Gute Stimmung“ auf Rangplatz eins als Merkmale für einen attraktiven Arbeitgeber.

Aus der Literatur ist bekannt, dass die Aspekte der Wertschätzung und Anerkennung jüngeren Menschen am Arbeitsplatz besonders wichtig sind. Verhaltensweisen wie „nicht Zuhören“ oder „MA schlecht behandeln“ wirken einer wertschätzenden Atmosphäre direkt entgegen.

Führungskräfte setzen den Standard für das Verhalten und die Werte in ihrem Team oder des gesamten Betriebs. Wenn Vorgesetzte dagegen ein respektvolles, transparentes und unterstützendes Verhalten an den Tag legen, fördert das eine ähnliche Kultur im ganzen Betrieb.

Quelle: Institut für Betriebsführung im DHI e.V.

Im nächsten Blogbeitrag erfährst Du dann, wie wichtig eine Online-Präsenz für Betriebe bei der Fachkräftesicherung tatsächlich ist!