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Die Generation Z, auch als „Gen Z“ bezeichnet, stellt einen wachsenden Anteil der Arbeitskräfte dar. Diese Gruppe von jungen Menschen, die im Zeitraum von etwa Mitte der 1990er bis Mitte der 2010er Jahre geboren wurden, bringt eine einzigartige Mischung aus Werten, Fähigkeiten und Erwartungen mit sich. Jede Generation zeichnet sich durch ein spezifisches Muster an Werten und ein spezifisches Weltbild aus. Geprägt wird eine solche Grundhaltung von
zahlreichen Faktoren, wie dem Elternhaus, Umweltbedingungen, signifikanten (auch politischen) Ereignissen und kulturellen Trends. Die Eigenschaften, die mit dieser Generation in Verbindung gebracht werden, sind etwa: optimistisch, flatterhaft, immer erreichbar, weltoffen, technikaffin, pragmatisch. Und vor allem: Anspruchsvoll – Vertreterinnen und Vertreter der Generation Z kommen aus behüteten Verhältnissen und kennen keine nennenswerten materiellen Zukunftsängste: in der Regel sind die Eltern als Sicherheitsnetz immer für sie da.

Was dies für Arbeitgeber im Handwerk bedeutet und worauf bei der Generation Z besonders geachtet werden sollte, wird im Folgenden skizziert.

Quelle: itb – Institut für Betriebsführung im DHI e. V.

INFO:

Aus zwei Gründen wird hier ein Blick auf die Generation Z geworfen:

1. Vertreter dieser Generation, die ca. zwischen 1995 und 2015 geboren wurden, sind bereits heute in Form jüngerer Beschäftigter oder Auszubildender in den Betrieben vertreten. Sie werden in den kommenden Jahren auf dem Arbeitsmarkt noch weiter an Bedeutung gewinnen und neben der Generation Y den Kern der Belegschaften in den Unternehmen ausmachen.

2. Vertretern der Generation Z spricht man eine geringere Bindung an ihren Arbeitgebern zu als älteren Generationen.
Daher wird angenommen, dass es zukünftig eine der vordringlichsten Aufgaben von Unternehmen sein wird, sich systematisch mit der Generation Z auseinanderzusetzen und die Aktivitäten zur Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität auch auf diese Gruppe hin auszurichten.

Jedoch muss beachtet werden, dass sich jegliche „Charakterisierungen“ bestimmter Generationen lediglich aufgrund von Tendenzen vornehmen lassen und Merkmale für eine Gruppe, nicht notwendigerweise für die einzelnen Vertreterinnen und Vertreter dieser Gruppe gelten.

Welche Erwartung hat die Gen Z?

Welche Erwartung hat die Gen Z an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber? Und wie sieht das speziell im Handwerk aus?

Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, die verstehen, was die Generation Z auszeichnet und welche Erwartungen sie an ihren Arbeitsplatz haben, sind besser positioniert, um talentierte junge Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen anzuziehen und zu halten. Im Folgenden werden einige wichtige Merkmale der Generation Z und ihre Erwartungen an ihre Arbeitsplätze beleuchtet.

Wertschätzung:

Gerade bei den jüngeren Generationen ist dies ein entscheidender Faktor: Je mehr sich die jungen Menschen im Betrieb – sei es als Auszubildende oder als Fachkräfte – wertgeschätzt fühlen, desto besser ist die Identifikation mit dem Betrieb. Dies erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich die jungen Menschen an den Unternehmen binden und positiv darüber sprechen – Mund-zu-Mund-Propaganda hat eine Schlüsselrolle bei der Fachkräftesicherung, da sie zum einen dazu beiträgt, qualifizierte Fachkräfte anzuziehen, die „richtigen“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zu binden und das Ansehen des Unternehmens auf dem Arbeitsmarkt zu stärken.

Technologische Natives:

Die Generation Z ist in einer Welt aufgewachsen, in der Technologie allgegenwärtig ist. Smartphones, soziale Medien und das Internet sind für sie selbstverständliche Werkzeuge des täglichen Lebens. Diese technologische Kompetenz ist ein herausragendes Merkmal dieser Generation. Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen müssen sicherstellen, dass sie über die erforderliche technische Infrastruktur verfügen, um die Generation Z in ihren Arbeitsprozessen zu unterstützen. Dies schließt auch die Nutzung moderner Kommunikationstools und digitaler Plattformen ein.

Vielfältige und inklusive Werte:

Die Generation Z legt großen Wert auf Vielfalt und Inklusion. Sie erwartet, dass ihr Arbeitsplatz ein Ort ist, an dem Menschen unabhängig von Geschlecht, Rasse, sexueller Orientierung oder ethnischem Hintergrund respektiert und geschätzt werden. Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, die eine entsprechende Unternehmenskultur fördern, haben einen klaren Vorteil bei der Anziehung und Bindung von Generation Z-Talenten.

Sinnstiftende Arbeit:

Vertreterinnen und Vertreter der Generation Z suchen nach einem „Sinn“ in ihrer Arbeit. Sie möchten z. B. wissen, dass ihre Arbeit einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leistet und einen Zweck erfüllt. Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, die dies klar kommunizieren und Möglichkeiten zur sozialen Verantwortung bieten, sind für diese Generation besonders attraktiv. Gerade Handwerksbetriebe haben hier einen klaren Vorteil, da der „Sinn“ der Tätigkeiten sehr anschaulich und in den meisten Fällen konkret „fassbar“ wird. Zudem ist das Ehrenamt im Handwerk besonders ausgeprägt und durch die regionale Einbindung können viele Anknüpfungspunkte einer sinnstiftenden Arbeit transportiert werden.

Flexibles Arbeiten:

Die Generation Z schätzt die Flexibilität in Bezug auf Arbeitszeiten und -ort. Sie bevorzugen Arbeitsmodelle, die es ihnen ermöglichen, Arbeit und Leben besser miteinander in Einklang zu bringen. Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, die Remote-Arbeitsoptionen, flexible Arbeitszeiten und eine ausgewogene Work-Life-Balance fördern, werden von der Generation Z bevorzugt. Im Handwerk ist dies natürlich nicht immer möglich – aber wo dies machbar ist, kommt Flexibilität gut an.

Weiterbildung und Entwicklung:

Vertreterinnen und Vertreter der Generation Z schreiben einer kontinuierlichen Weiterbildung und der Entwicklung von neuen Fähigkeiten eine große Bedeutung zu und sind offen für entsprechende Angebote. Von ihren Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen erwarten sie umgekehrt auch Unterstützung bei der beruflichen Entwicklung und Weiterbildungsmöglichkeiten. Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, die in Schulungsprogramme und berufliche Entwicklung investieren, können Gen Z-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter motivieren und an den Betrieb binden.

Kommunikation und Feedback:

Die Generation Z bevorzugt eine offene und regelmäßige Kommunikation mit ihren Vorgesetzten. Sie schätzen konstruktives Feedback und klare Erwartungen und Arbeitsaufträge. Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen sollten daher eine offene Kommunikationskultur fördern, immer „im Gespräch bleiben“ und Feedback geben. Auch dies kann in kleineren Betrieben leicht sein, da die Beschäftigten sowieso regelmäßig mit Vorgesetzten sprechen. Vor allem, wenn man als Unternehmerin oder Unternehmer weiß, wie wichtig dies für die jüngeren Beschäftigten ist, kann dies noch bewusster praktiziert werden.

Insgesamt sind die Erwartungen der Generation Z an den Arbeitsplatz vielfältig und anspruchsvoll. Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen, die in der Lage sind, diese Erwartungen zu erfüllen, werden von dieser Gruppe und von jungen Fachleuten profitieren. Dies erfordert nicht nur technologische Anpassungen, sondern auch eine umfassende Neubewertung der Unternehmenskultur und -praktiken, um die Gen Z erfolgreich anzuziehen und zu binden.

 

INFO:

Auch wenn die Generation Z mit neuen Wertehaltungen und Erwartungen an Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen auf dem Arbeitsmarkt vertreten sind und ihre Vertreterinnen und Vertreter mitunter z. B. umfassendes Feedback, Kommunikation, flexibles Arbeiten oder Weiterbildung aktiv einfordern: Diese Wünsche haben auch ältere Beschäftigte im Betrieb, die dies vielleicht weniger artikulieren. Daher: Was Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen unternehmen, um dieser Generation gerecht zu werden und sie an den Betrieb zu binden, das macht diesen auch für andere Generationen attraktiv.

Betrachtet man diese Faktoren, fällt auf, dass vor allem im Handwerk viele Erwartungen der Generation Z erfüllt werden können. Lese dazu auch unseren Blog-Beitrag zu den Stärken des Handwerks.

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