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ZWISCHEN AUFBRUCH, ANSPRUCH UND ABSPRUNG - NEXT LEVEL HANDWERK HÖRT HIN.

Direkter Einblick in die Gedankenwelt der Gen Z: NEXT LEVEL HANDWERK hat nachgefragt – direkt, persönlich und ohne Filter! In der zweiten Staffel von „Lea und Marta fragen nach“ sprechen wir nicht über, sondern mit jungen Menschen im Handwerk. In Teil 1 ging es darum, was Azubis wirklich von ihren Arbeitgebern erwarten. In diesem 2. Teil erfährst Du aus erster Hand, wie zufrieden Azubis mit ihrer Ausbildungsentscheidung sind und ob sie auch ihre Zukunft im Handwerk sehen. Du darfst gespannt sein, denn auch hier gibt es ehrliche Antworten und überraschende Einblicke!

Zufriedenheit ist mehr als ein Bauchgefühl – sie ist ein messbarer Erfolgsfaktor. Wer als Betrieb im Handwerk ausbildet, formt nicht nur Fachkräfte, sondern entscheidet mit jeder Maßnahme über Motivation, Leistungsbereitschaft und Zukunftstreue der jungen Generation. Doch wo genau hakt es – und wo läuft es rund? Die NEXT LEVEL HANDWERK Azubi-Befragung zeigt glasklar: Die Unterschiede zwischen Branchen, Geschlechtern und Ausbildungsbetrieben sind gravierend. Wer jetzt hinsieht, hat die Chance, nicht nur Personal zu finden – sondern echte Zukunftspartner zu gewinnen.

Info

Im Rahmen der Befragung wurden 78 Auszubildende im Alter von 17 bis 30 Jahren im Rahmen der 2. Staffel der Aktion „Lea und Marta fragen nach“ befragt. Die befragten Azubis werden in unterschiedlichen Berufen ausgebildet, vorwiegend im Bau- und Ausbaugewerbe (z. B. Betonbauer, Dachdecker, Maurer, Fliesenleger, Straßenbau, Zimmerer).
Die Interviews fanden persönlich (face-to-face) und auf Basis eines standardisierten Fragebogens statt.
Die Befragung gibt vor allem Handwerksbetrieben, die auf der Suche nach Auszubildende sind, aufschlussreiche Einblicke in die Wünsche und Prioritäten junger Menschen.

Diese Erkenntnisse können gezielt genutzt werden, um Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung – etwa die Gestaltung von Stellenanzeigen, die Ansprache in Bewerbungsgesprächen oder die Ausrichtung von Praktika – noch passgenauer und attraktiver zu gestalten.

Was Azubis wirklich denken – und was das für Dich als Unternehmer/in bedeutet

Ausbildung? Läuft! Zumindest für viele. Denn laut unserer Azubi-Befragung sind mehr als drei Viertel mit ihrer Ausbildungsentscheidung zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Das ist ein starkes Signal – und ein klarer Auftrag an Betriebe, genau hinzusehen, wo es gut läuft, und wo eben nicht.

Zufriedenheit, allerdings mit Luft nach oben

Die nackten Zahlen: Rund 38 Prozent der Azubis sind sehr zufrieden, weitere 38 Prozent zufrieden – klingt nach einem Erfolg. Doch bevor wir in Selbstzufriedenheit versinken: Immerhin knapp 24 Prozent der Befragten sind weniger begeistert – sie sind unzufrieden oder sogar enttäuscht von ihrer Ausbildung.

Branche macht Stimmung

Ein tieferer Blick in die Branchen zeigt ein klares Muster: Besonders zufrieden sind Auszubildende im Dachdeckerhandwerk, im Straßenbau und bei den Fliesenlegern. Harte Jobs, gewiss – aber offenbar mit Substanz und Perspektive. Hier stimmt offenbar das Zusammenspiel aus Arbeitsklima, Wertschätzung und Zukunftsaussichten.

Anders sieht es bei den Bäckereien und Stuckateurbetrieben aus – dort häufen sich die Unzufriedenen. Warum? Die Gründe dürften vielfältig sein: von Arbeitszeiten über mangelnde Digitalisierung bis hin zu Führungskultur oder Ausbildungsqualität. Klar ist: Hier besteht Handlungsbedarf – nicht nur, um Fachkräfte zu sichern, sondern auch um dem Image der Branche nicht weiter zu schaden.

Wir haben die Aszubis gefragt:

Wie zufrieden bist Du mit Deiner Ausbildungs-Entscheidung?

Die Grafik zeigt die Durchschnitsswerte von:

0% = SEHR UNZUFRIEDEN
100% = SEHR ZUFRIEDEN

DACHDECKER/IN

90%

STRASSENBAUER/IN

88%

FLIESENLEGER/IN

86%

ZIMMERER/IN

84%

MAURER/IN

82%

BETONBAUER/IN

80%

STUCKATEUR/IN

70%

BÄCKEREIFACHVERKÄUFER/IN

66%

BÄCKER/IN

56%

Gender Gap in Zufriedenheit während der Ausbildung

Ein Aspekt, der Unternehmerinnen und Unternehmer besonders alarmieren sollte: Frauen sind in der Ausbildung deutlich unzufriedener als Männer. Auf einer Skala von 1 (unzufrieden) bis 5 (sehr zufrieden) erreichen männliche Azubis einen recht starken Durchschnitt von 4,2 – die weiblichen Azubis hingegen nur 3,5.

Das ist nicht nur ein statistischer Ausrutscher, sondern ein klares Alarmsignal. Offensichtlich erleben junge Frauen ihre Ausbildung oft weniger positiv – sei es wegen fehlender Unterstützung, schlechter Kommunikation oder einem Arbeitsumfeld, das nicht genug auf ihre Bedürfnisse eingeht. Betriebe, die hier genau hinsehen und gezielt gegensteuern, können sich nicht nur als moderne Arbeitgeber positionieren, sondern auch echte Wettbewerbsvorteile sichern.

Im Handwerk bleiben oder gehen? Zufriedenheit entscheidet!

Die gute Nachricht zuerst: Fast zwei Drittel der Azubis geben an, wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich im Handwerk bleiben zu wollen. Das zeigt: Wer einmal im Handwerk Fuß fasst, bleibt oft auch dabei. Doch aufgepasst – knapp ein Drittel der Befragten zeigt sich unentschlossen oder plant eher den Absprung.

Und hier wird es spannend: Unsere Ergebnisse offenbaren den klaren Zusammenhang zwischen Ausbildungszufriedenheit und Bleibewahrscheinlichkeit. Über 55 % der zufriedenen oder sehr zufriedenen Azubis wollen dem Handwerk auch in Zukunft treu bleiben. Doch bei den nur mittelmäßig Zufriedenen bricht dieser Wert dramatisch auf 9,1 % ein. Und wer unzufrieden ist? Unter den unzufriedenen Azubis denken gerade mal 1,3 % noch daran, im Handwerk zu bleiben.

Wir haben die Aszubis gefragt:

Wie wahrscheinlich ist es, dass Du nach Deiner Ausbildung im Handwerk arbeiten wirst?

FAZIT 1:

Von Anfang an wichtig: Zufriedenheit bindet

Ausbildungszufriedenheit ist nicht nur ein Wohlfühlfaktor – sie ist der entscheidende Hebel für die Fachkräftesicherung. Eine hohe Zufriedenheit in der Ausbildung hängt direkt mit der langfristigen Bindung zusammen. Wer die Bedürfnisse junger Menschen kennt und ernst nimmt, sichert sich nicht nur loyale Fachkräfte, sondern stärkt die Zukunftsfähigkeit des eigenen Betriebs. Wer heute in gute Ausbildung investiert, gewinnt nicht nur Talente, sondern kann sie auch halten.

FAZIT 2

Zuhören, hinsehen, handeln

Zufriedene Azubis sind keine Selbstverständlichkeit – sie sind das Ergebnis guter Führung, klarer Strukturen, fairer Entlohnung und echter Wertschätzung. Wer heute junge Talente nicht nur gewinnen, sondern auch halten will, muss genau hier aktiv werden. Denn: Zufriedenheit in der Ausbildung ist kein „Nice-to-have“ – sie ist ein echter Standortfaktor im Kampf um die besten Köpfe von morgen. Was Azubis ganz genau brauchen, um zufrieden zu sein? Das haben wir Dir in Teil 1 unserer Auswertung verraten.

Im nächsten Blogbeitrag wird’s dann so richtig spannend: Dann geht es um die teilweise sehr überraschenden Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Azubis. Spoiler: Die Zahlen zeigen deutliche Diskrepanzen – und geben Betrieben wertvolle Hinweise, wo sie gezielter ansetzen können, um alle Talente wirklich mitzunehmen.